Dreadlocks nur für Schwarze?
Shownotes
Darf eine weiße Musikerin Dreadlocks tragen? Oder ist das kulturelle Aneignung? Und wie ist das denn umgekehrt? Wenn schwarze Menschen ihre Haare glätten? Fragen über Fragen. Aber anders als in der aktuellen Diskussion, in der sich die Fronten schon wieder zu verhärten drohen, versuchen wir, gemeinsam zu überlegen, warum dieses Thema so schnell so heftig hochkochen konnte und ob die Art, seine Haare zu tragen, wirklich immer politisch sein muss.
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00:00:00: Schwarz-Weiß, der geht's nicht doch anders, Podcast.
00:00:07: Ja, wir das sind Florence und Marion und wir sprechen in unserem Podcast wie üblich
00:00:16: über Dinge, die im Alltag passieren, die rassistisch sind, die ausgrenzend sind, die
00:00:23: aber auch zu Diskussionen führen, aber wir versuchen diese Diskussionen eben nicht hitzig zu führen.
00:00:31: Wir wollen uns nicht gegenseitig Schuldzuweisungen zuschieben und wir wollen uns buchstäblich
00:00:39: nicht in die Haare kriegen und genau das ist das Thema heute.
00:00:43: Unser Thema heißt Dreadlocks und es geht ganz konkret um die Dreadlocks von Ronja Malzahn.
00:00:49: Das ist eine Musikerin, eine weiße Musikerin, die eben diese Frisur trägt und die bei einer
00:00:57: Veranstaltung von Fridays for Future auftreten sollte und dort wieder ausgeladen worden ist,
00:01:04: ganz offiziell ausgeladen ist, weil die Fridays for Future Leute gesagt haben, wenn ein weißer
00:01:13: Mensch Dreadlocks trägt, ist das kulturelle Aneignung und sie dürfte gerne kommen, wenn sie sich
00:01:19: diese Frisur quasi wieder entfernt, also ihre Dreadlocks abschneidet. Das ist das Thema,
00:01:26: das sehr hochgekocht ist inzwischen schon in der Diskussion und über das wir heute reden möchten.
00:01:31: Ganz genau und wenn ich erstmal anfange bei Haare abschneiden, dann schauert es mich zunächst
00:01:39: mal, weil Haare abschneiden finde ich sowas ganz ganz persönliches und was fast schon Intimes
00:01:46: und da habe ich es wirklich erstmal ja mich geschüttelt. Ich war erstmal so ein bisschen
00:01:54: buff, als ich las oder als mir klar wurde, dass da jemand ausgeladen wird, weil er Dreadlocks
00:02:01: trägt. Dann habe ich angefangen mich mit dem Thema Dreadlocks ein bisschen mehr auseinander zu
00:02:07: setzen und es wurde mir natürlich bewusst, dass hinter dieser Frisur, hinter dieser Art seine
00:02:12: Haare zu tragen, natürlich eine Haltung steht, eine Kultur steht, eine Geschichte, die mit einer
00:02:20: Kultur verbunden ist. Das ist auch eine Geschichte der Unterdrückung und das ist auch eine Geschichte
00:02:25: vieler grausamer Erfahrung und mir wurde klar, dass es da natürlich eine ganz besondere Sensibilität
00:02:32: gibt trotz alledem. Trotz alledem habe ich im ersten Moment gedacht, mein erster Reflex war und
00:02:38: mich würde interessieren, wie du das, also wie du darüber denkst, Clorence, mein erster Reflex
00:02:43: war, ja, aber wenn jetzt schwarze Menschen sich ihre Haare glätten, ist das in Ordnung? Ich frage,
00:02:52: ja, also ist das was, was sie machen können, wie sie wollen, das ist dann egal. Das ist dann
00:02:58: fällt nicht in diesen Bereich oder doch? Also ich muss sagen, ich habe von dieser Geschichte
00:03:03: erst ganz spät erfahren. Ich glaube, da hat die Welt um mich rum schon, war schon in hellster
00:03:09: Aufregung, da hattest du mir ja auch erstmal den Link geschickt und ich hatte mir das dann
00:03:14: durchgelesen und habe erst mal gedacht, Leute, wir haben gerade andere Sorgen. Das war wirklich
00:03:21: erstmal mein erster Impuls. Dann kommt aber natürlich dazu, dass ich seit meines, ja, 21.
00:03:29: Lebensjahres Braids trage. Dreadlocks jetzt noch nie, weil ich einfach meine Haare nicht
00:03:37: verfilzen lassen wollte, aber hat mir schon mal überlegt, ob ich es nicht mal machen. Aber wie
00:03:44: gesagt, Braids und ich hatte damals eine Freundin, eine blonde, weiße Freundin, die die Braids einfach
00:03:52: so toll fand, dass sie gesagt hat, Mensch, ich lass mir das auch machen und sie sah wirklich aus,
00:03:56: wie die junge Bo Derek. Und ich weiß, wir saßen zusammen im Bus, das war damals in Lüneburg und
00:04:03: es saß ein älteres Ehepaar vor uns und die guckten uns beide dann so an und dann sagte die Frau,
00:04:09: guck mal, jetzt hat die sich auch die Haare so machen lassen, damit ihre Freundin, also damit
00:04:15: meinten sie mich, damit ihre Freundin dann nicht so alleine ist. Und genau, und das war der Moment,
00:04:21: wo ich gedacht habe, ah, okay, bei mir finden sie es normal, dass ich die Haare so habe,
00:04:26: bei ihr aber nicht. Und sie wurde auch ganz anders, wir haben an der gleichen Uni studiert, sie wurde
00:04:32: ganz anders angesprochen auf ihre Braids als ich. Also bei mir fand man das natürlich und bei ihr
00:04:39: fand man das so ein bisschen aufgestülkt, übernommen. Aber ich habe dann immer gedacht,
00:04:47: er lasst die Leute doch machen. Und wenn ich jemanden sehe mit verschiedenen Frisuren,
00:04:54: dann guck ich einfach und denke, okay, passt es zu der Person oder nicht. Ich kam bisher aber nicht
00:04:59: auf die Idee zu sagen, darf die Person das oder nicht. Und das ist ja jetzt hier diese Diskussion.
00:05:04: Darf sie das? Weil man es als aneignend, als kulturelle Aneignung sieht, darf sie das? Das fand
00:05:13: ich eine spannende Diskussion. Ja, eben, darf, also kann eine Frisur politisch sein. Also mir
00:05:21: fiel da zum Beispiel spontan die klassische Punk Frisur der Ero-Kesenschnitt. Also die Ero-Kesen
00:05:29: kam ein, der ja, wie der Name schon sagt, eben auch aus einem anderen Kulturkreis kommt,
00:05:35: die Ero-Kese, aber die Punk-Bewegung als solche war ja in ihrer Intention erst mal gar nicht so
00:05:42: ausgerichtet. Die Intention war sich gegen das Establishment, sich gegen das System, sich gegen
00:05:48: die Gesellschaft zu stellen und zu sagen, hier, ich bin anders. Ja, ich bin anders und diese,
00:05:53: ich bin nicht konform mit euch als Gesellschaft, ich bin an, ich sehe mich anders. Das ist der
00:06:00: Ero-Kesenschnitt. Und wenn jetzt jemand, wenn jetzt jemand Rasta locken, also diese, diese Dreadlocks
00:06:08: trägt, ist das in erster Linie vielleicht auch ein Zeichen zu sagen, ich bin nicht so konform
00:06:16: beziehungsweise, ich stehe auch ein bisschen anders da als die bürgerliche Gesellschaft. Ja, also
00:06:21: ich bin anders unterwegs. Ich glaube, dass es bei einem Musiker so sein könnte, bei einem Künstler
00:06:25: so sein könnte. Der sagt, auch durch die Art, wie ich meine Haare trage, wenn ich Ero-Kesenschnitt
00:06:30: trage oder sie ganz wild schabe oder eben Dreadlocks trage, dann zeige ich durch meine Frisur,
00:06:36: ich bin anders als ihr und ich gliedere mich vielleicht nicht so ein in die Gesellschaft,
00:06:42: wie die meisten anderen. Die Frage ist nur, dürfen sie das? Dürfen sie das, genau. Und ich
00:06:48: habe eher auch so jetzt die ganzen Jahre, es ist wirklich das erste Mal, dass ich mich jetzt so in
00:06:54: der Art damit befasse, wirklich mit dieser Frage dürfen sie das, weil ich eher so das Gefühl habe,
00:06:58: also wenn ich jemanden sehe, Mann oder Frau, die Dreadlocks trägt, da habe ich dann immer das
00:07:04: Gefühl, hey, die ist mir doch viel näher. Also die will doch irgendwo auch eine gewisse, so habe
00:07:11: ich unterstellt, eine gewisse Solidarität zeigen. Also die kann doch gar nicht gegen mich sein. Ja,
00:07:17: wenn sie etwas aus meinem Kulturkreis trägt, kann sie doch eigentlich gar nicht gegen mich sein.
00:07:23: Und ich habe eher, also für mich hatte das eher eine Sympathie, auch wenn ich jetzt vielleicht
00:07:29: selber keine Dreadlocks aus irgendeinem Grund trage, ja, hat es, wenn jemand sich ganz bewusst
00:07:37: Dreadlocks macht, hat es für mich im ersten Moment eine gewisse Sympathie, weil ich denke,
00:07:44: na ja, also der kann ja schon mal nicht gegen mich sein oder gegen meine kulturelle Herkunft.
00:07:49: Das muss natürlich nicht der Fall sein. Also das hat sicherlich unterschiedliche Gründe,
00:07:54: warum jemand das macht. Aber ich habe nie was Negatives unterstellt. Und das ist was mich
00:08:01: jetzt so ein bisschen fast schon verunsichert. Ich habe bei jemandem, der Dreadlocks trägt oder
00:08:08: auch Braids trägt, nie irgendwie der Person, was Negatives unterstellen wollen. Das stört
00:08:16: mich grad so ein bisschen. Das finde ich aber faszinierend, dass du das sagst, weil ich im
00:08:20: ersten Moment auch so gedacht habe, wie du, dann mein zweiter Gedanke war, na ja, ich bin ja vielleicht
00:08:26: habe ich auch nicht das richtige Empfinden, weil ich ja weiß bin. Also ich habe mir nämlich auch
00:08:30: gedacht, ja, wenn jemand das macht, dann zeigt es, also wenn sich jemand optisch wirklich dafür
00:08:35: entscheidet, sowas zu machen, dann zeigt er ja eine Offenheit. Also in meinem Empfinden zeigt er
00:08:41: eine Offenheit zu sagen, ich laufe jetzt nicht so rum, wie jeder hier rumläuft, nämlich mit einem
00:08:45: Stufenbob oder so, wie man hier halt in Mitteleuropa rumläuft oder mit normal langen Glattenhahn
00:08:51: oder mit Pferdeschwanz oder mit irgend aufgesteckten Dutt, sondern ich will bewusst ganz anders
00:08:56: aussehen, weil ich das faszinieren finde. Man will ja nicht so aussehen, wenn man findet,
00:09:00: dass es furchtbar ist, sondern weil man findet, dass es toll ist. Und das zeigt mir ja grundsätzlich
00:09:05: immer so eine gewisse Offenheit. Es hat noch was anderes, fällt mir gerade ein, das Gespräch,
00:09:13: was wir hatten schon über Fasching und mit dem Verkleiden. Das finde ich ist noch mal was
00:09:22: anderes, weil hier, wie du sagst, jemand entscheidet sich ganz bewusst dafür und ja nicht, um die
00:09:28: Kultur lächerlich zu machen. Es lässt sich niemand dreadlocks machen, um dann oder sich wirklich
00:09:34: die Haare verfilzen, um über die nächsten fünf Jahre sich lächerlich zu machen über jemanden,
00:09:39: sondern um eine gewisse, finde ich, Solidarität zu zeigen. Ist vielleicht eine Unterstellung,
00:09:46: vielleicht will auch jemand nur zeigen, wie du sagst, ich bin anders. Ich habe dann auch,
00:09:52: ja ich habe auch versucht zu überlegen, gibt es noch andere Sachen. Ich hatte ein sehr
00:09:57: interessantes Gespräch letzte Woche und da sagte jemand, ja wie ist es denn auch mit Jeans. Hat
00:10:02: nicht Jeans zum Beispiel.
00:10:05: haben nicht ganz viele Sachen eine Historie, mir viel dann spontan ein und das ist wirklich was,
00:10:14: wenn ich das Wort einfach nur Baumwolle höre oder wenn ich die Baumwoll Blüten sehe,
00:10:19: dann habe ich automatisch immer dieses Bild, wie Baumwolle eben damals geflückt wurde. So und
00:10:28: dann denke ich, dürften wir dann eigentlich Baumwollsachen tragen oder ist das jetzt weit hergeholt?
00:10:35: Eben, genau das ist der Punkt, wo fängt es an und wo hört es auf und wenn wir das jetzt ganz weit
00:10:40: treiben, wo sind wir dann? Also ich merke jetzt schon wieder an etwas von dem ich bislang dachte und
00:10:47: das ist ja schon, es ist ja nicht erst jetzt passiert, dass eine weiße Musikerin da hergeht und
00:10:53: sich Dreadlocks in die Haare macht. Das hat es ja im Verlauf der Musikgeschichte und du
00:10:57: hast Bo Derek angesprochen und so, das hat es ja nun wirklich schon immer gegeben, also in der
00:11:03: Kreativbranche sowieso, dass sich Leute so eben zurechtgemacht haben und das ist für mich erst
00:11:12: mal nie als Afron habe ich das begriffen oder gemeint und jetzt plötzlich, jetzt plötzlich wird
00:11:19: das so ein Politikum und die Folge ist und das finde ich so fatal, also die Folge jetzt ist,
00:11:25: dass man sich ja nicht so hinsetzt wie wir beide jetzt und darüber redet und gemeinsam überlegt,
00:11:29: wie könnte denn das wirken oder was ist denn da schwierig dran oder vielleicht auch nicht, sondern
00:11:35: wir haben jetzt schon wieder zwei Lager, wir haben diejenigen, die sagen, das geht überhaupt
00:11:40: nicht, das ist eine kulturelle Aneignung, wieso merkt ihr das nicht, schneidet dir gefälligste
00:11:43: eine Haare ab, dann kannst du zu uns kommen und wir haben die anderen, die sich unheimlich darüber
00:11:47: empören, dass man das als kulturelle Aneignung empfinden kann, aber aber damit sind beide
00:11:52: Seiten jetzt schon wieder frontal gegeneinander gestellt und so erlebe ich die Diskussion gerade
00:12:00: und das ich frage mich, ich frage mich aber auch, wenn ich jetzt in andere Bereiche gehe, zum
00:12:06: Beispiel Musik, es gibt auch Weiße, die Musik machen wie Bob Marley, dürfen die das dann auch
00:12:14: nicht, also wirklich, also ich habe dieses Thema, ich habe für dieses Thema einfach nur sehr viel
00:12:19: fragen, weil ich bin sowieso kein Mensch, der jetzt im anderen verbietet dieses oder jenes
00:12:24: anzuziehen oder die oder jene Frisur zu machen, ich denke so lange du damit niemandem zunächst
00:12:30: mal weh tust, aber das ist ja das, worüber wir sprechen, tut man vielleicht jemandem weh und
00:12:34: darum frage ich mich jetzt gerade, darf denn auch kein weißer Musik machen wie Bob Marley, wie heißt
00:12:40: dieser Sänger, dieser weiße Sänger, der der wunderbare Raggy Musik macht, ich weiß den Namen
00:12:46: jetzt gerade nicht, gentlemen, genau, ich glaube ja es ist gentlemen, darf er das dann nicht mehr,
00:12:51: ja, das ist so eine Frage, es gibt ganz viele weiße Sänger, Sängerinnen die eben die Dreadlocks
00:12:58: haben, die Rusters haben, darf man das nicht mehr oder ist umgekehrt, dann die glatte Perücke
00:13:05: bei einer schwarzen Person versuchen wir damit dann zu zeigen, wir gehören dann zu den, zu den,
00:13:13: die es geschafft haben, also jetzt werde ich mal ganz politisch, im Grunde ist doch die Diskussion
00:13:21: so, dass wir sagen naja aber die weiße Kultur hat doch zum Teil die schwarze Kultur unterdrückt,
00:13:28: wenn ich mir jetzt eine glatte Frisur mache, dann nehme ich die Frisur der Unterdrücker an,
00:13:34: das dürfte ich ja dann eigentlich auch nicht, ich müsste, ich mein gut wobei die Bewegung gibt es,
00:13:40: ja, also es ist ganz schwierig, aber ich habe also heute ein interessantes Gespräch gehabt, wo es dann,
00:13:46: wo es auch um dieses Thema ging und wo mein Gesprächspartner dann sagt aber, weißt du der
00:13:51: Unterschied liegt eben darin, dass der eine aus einer Unterdrückungsgeschichte kommt und der andere
00:14:00: eben auch aus einer Unterdrückungsgeschichte aber von der anderen Seite und deswegen ist
00:14:06: muss natürlich die Empfindlichkeit, wenn also ein weißer natürlich mit dem, also mit dem plötzlich
00:14:13: aussieht, wie oder aussehen will oder Attribute übernimmt von einer Gruppe, die wirklich unterdrückt
00:14:21: worden ist und die auch als Zeichen dafür diese Frisuren und diese Dreadlocks trägt und sie
00:14:26: heute auch sehr stolz trägt, ist das vielleicht, muss man da mehr Rücksicht drauf nehmen als
00:14:32: umgekehrt, wenn jetzt jemand, also wenn jetzt ein schwarzer Mensch sich die Haare glättet, muss
00:14:38: man da, muss man da auf der einen Seite mehr Rücksicht nehmen, was meinst du? Ich merke, ich
00:14:44: habe, ich habe da fast, doch ich habe eine Meinung, aber die ist sehr unsicher, ich habe mir das dann
00:14:51: auch mal durchgelesen im Internet, was die Geschichte der Dreadlocks ist, ja, ich bin nur
00:14:56: keine Historikerin und ich will das jetzt auch nicht einfach wiedergeben, was im Internet steht,
00:15:02: aber ich habe gesehen, dass einige, das sind einige fernen Kulturen und das waren nicht unbedingt
00:15:08: nur schwarze Kulturen, diese, dieser zusammen gewachsene Haarstrangen durchaus vorhanden war,
00:15:18: ja, also das ist nicht nur, so habe ich es zumindest gelesen, eben nicht nur jetzt als Dreadlock
00:15:24: bekannt, sondern es war sogar ein Königshaus, da hatte der König irgendwie so eine Haarwurzelgeschichte,
00:15:32: dass ihm da so ein Haarstrang wuchs und um den König dann zu schmeicheln hat jeder am Hof sich
00:15:38: auch so einen Haarstrangen wachsen lassen, ja, also von daher fand ich das nochmal interessant und
00:15:47: ich finde, dass man auch bei aller Diskussion mal die Leute hören sollte, die Sicht Dreadlocks,
00:15:55: also die Weißen, die Sicht Dreadlocks machen lassen, um einfach auch mal zu hören, warum machst
00:16:01: du das? Das würde mich auch mal interessieren, also nicht nur ihr dürft das nicht, ja, sondern
00:16:09: sag mir doch mal deine Motivation und wenn jemand sagt, du das mach ich, weil es gut aussieht, weil
00:16:15: ich mich solidarisieren möchte, weil ich die Musik gut finde, weil ich durchaus weiß, was die
00:16:21: Menschen früher durchgemacht haben, aber ich möchte ja eine Art Solidarität zeigen, dann sollte
00:16:27: man das nicht verurteilen, also wir haben ja so auf Beispiele, wo zum Beispiel jemand Haarausfall
00:16:34: hat und auf einmal kommt die ganze Familie aus Solidarität und schneidet sich die Haare ab,
00:16:39: um zu sagen, hey, wir sind an deiner Seite, also ich würde wissen wollen, das würde mich wirklich
00:16:45: interessieren, warum lassen sich Weiße Dreadlocks machen? Was ist die Motivation, bevor ich jemandem
00:16:52: sagt, schneid sie ab und dann darfst du kommen? Also an dieser Stelle auch mal der Aufruf, also wenn
00:16:57: uns jemand hört, der Dreadlocks hat oder jemanden hat in seiner Bekanntschaft oder in seinem Freundeskreis
00:17:02: der Dreadlocks trägt und der Weißer ist. Bitte mal eine Rückmeldung, warum das so ist, ob das
00:17:08: einfach ist, ist auch okay zu sagen, ich finde, das sieht einfach großartig aus, ja und ich liebe
00:17:13: diese Art von Frisur, also es wäre für mich jetzt schon, was wo ich sagen würde, das ist für mich
00:17:18: in Ordnung und ich möchte damit niemandem wehtun, Florence, wie wäre das für dich? Also wäre das,
00:17:22: wenn jetzt jemand sagen würde, ich finde einfach, es sieht großartig aus, ich finde diese Art von
00:17:26: Frisur großartig, so wäre das für dich schon, was wo du sagst, gut, das verstehe ich. Ja absolut,
00:17:34: also wenn jemand eine Begründung hat, ja, ich merke aber auch und das ist jetzt durch unser Gespräch
00:17:41: auch nochmal deutlicher, dass es immer gut ist zu hinterfragen, was man tut, also nicht einfach
00:17:48: etwas tun, einfach nur weil man denkt, oh ist cool, sondern es ist immer gut und geschickt auch,
00:17:54: ja vielleicht die Geschichte hinter einer Sache sich anzulesen oder anzuhören oder auch mal auch
00:18:03: da wieder umgekehrt, Betroffene zu fragen, sag mal in eurer Kultur trägt man Dreadlocks, kannst du mir
00:18:10: die Geschichte dahinter erklären und nicht nur ist cool, sieht toll aus und dann kennst du die Geschichte,
00:18:16: kannst du sie mir dahinter erklären, also im Grunde wieder unser Motto "Miteinander reden" und sich
00:18:22: auszutauschen. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Sängerin fragt, wenn man sich schon mit dem
00:18:28: Thema ihrer Frisur auseinandersetzt, kannst du uns erklären, warum, weil wir haben die und die Statuten,
00:18:34: erklär uns bitte warum du das trägst, es ist uns wichtig, ja so und dann kann man immer noch
00:18:42: entscheiden, okay du passt nicht zu uns, passt nicht zu dem, was wir aber zu sagen, du schneid sie ab
00:18:48: und dann kannst du kommen, finde ich ein Tick zu übergriffig. Also wie immer ist gute Kommunikation
00:18:54: alles und den anderen hören und dem anderen zuhören und erst mal offen sein dafür, was der andere
00:19:01: zu sagen hat und nicht sofort auf eine Abwehrhaltung gehen, nicht so apodistisch sein und nicht gleich
00:19:07: sagen, also weil ich das so denke, lasse ich auch nichts anderes zu. Also erst mal sich aufeinander
00:19:12: zu bewegen und sich austauschen, das ist immer sehr wichtig, aber ihr merkt schon, wir haben auch
00:19:18: Fragen und wir haben auch Fragen, die wir beide heute Abend uns gegenseitig nicht beantworten können,
00:19:23: also wenn ihr, wenn ihr Anmerkungen dazu habt, dann wäre uns das glaube ich gerade für diese Folge
00:19:29: ganz besonders wichtig, dass ihr uns das zurückmeldet, damit wir auch da weiter im Dialog bleiben.
00:19:35: Ansonsten bitte abonniert unseren Podcast, dann verpasst ihr auch keine Folge, wir freuen uns über
00:19:40: gute Bewertungen, unseren Podcast findet ihr überall dort, wo es gute Podcasts gibt auf allen,
00:19:46: auf allen Portalen und über allem und das ist heute Abend glaube ich ganz besonders wichtig,
00:19:53: über allem steht unser Motto "reden und zusammen".
00:19:59: Schwarz-Weiß, der geht's nicht doch anders, Podcast.
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