Gutes Schwarz - schlechtes Weiß?
Shownotes
Die neuen Stereotype in der Rassismus-Debatte . Bringt uns dieses Denkmuster wirklich weiter? In dieser Episode fragen wir uns, ob weiße Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe wirklich stets Rassisten sind und Schwarze wirklich immer die Opferrolle inne haben wollen. Geht es nicht doch auch noch um etwas Anderes?
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00:00:00: * Musik *
00:00:03: Schwarz-Weiß, der geht's nicht doch anders, Podcast.
00:00:07: Ja, wir sagen, geht es nicht auch anders.
00:00:12: Wir, das sind, ihr kennt uns mittlerweile, Florence und Marion.
00:00:17: Und wir reden über Alltagsrassismus,
00:00:20: wir reden über Situationen, die mir auffallen,
00:00:23: Situationen, die Marion auffallen.
00:00:26: Und wir versuchen aber, entspannt und zugewandt miteinander
00:00:30: über diese Situation zu sprechen.
00:00:32: Wir versuchen, uns keine Vorwürfe zu machen, keine Schuldzuweisung.
00:00:36: Wir versuchen, aus diesem Schwarz-Weiß rauszukommen,
00:00:40: aus diesen Schubladen.
00:00:42: Und die gibt es halt wirklich noch, die erleben wir tagtäglich.
00:00:45: Und ja, die wollen wir vermeiden.
00:00:47: Und heute geht's da wirklich um eine große Schublade,
00:00:52: in die wir ganz tief reingreifen werden.
00:00:54: Denn es geht um die Frage,
00:00:56: ist der eine immer das Opfer, der andere immer derjenige,
00:01:03: der irgendwie ja zum Täter wird, in dem Zusammenhang,
00:01:08: wenn es um Rassismus geht, ist Schwarz immer gut,
00:01:12: es weiß immer schlecht Florence.
00:01:14: Ich war heute bei einer Veranstaltung,
00:01:17: da wurde ich genau das Gleiche gefragt.
00:01:19: Da fragten mich Leute,
00:01:22: ich bin ja weiß,
00:01:24: heißt es, dass ich per se ein Rassist bin.
00:01:28: Und sie sind ja Schwarz.
00:01:30: Und heißt es, dass alles, was sie so hören
00:01:33: und was ihnen gesagt wird,
00:01:35: vielleicht auch mal kritisch gesagt wird,
00:01:38: dass das rassistisch ist, ist es einfach so klar.
00:01:42: Und ich dachte, nein, so klar ist es nicht.
00:01:47: Und es tat mir schon fast ein bisschen leid,
00:01:52: dass derjenige ...
00:01:55: Und er meinte das ernst.
00:01:57: Die Frage war ernst gemeint, dass derjenige sagt,
00:01:59: na ja, ich bin ja weiß, bin ich dadurch per se,
00:02:03: weil ich weiß bin ein Rassist.
00:02:05: Das tat mir schon leid.
00:02:06: Und trotzdem dachte ich,
00:02:08: ja, wir müssen über diese Frage sprechen.
00:02:11: Wir müssen auch darüber sprechen, was dahinter steckt.
00:02:14: Und kann man die Frage überhaupt so klar beantworten?
00:02:17: Ja, ich glaube, das ist wirklich schwierig.
00:02:19: Aber wichtig ist erst mal, dass man diese Frage überhaupt stellt.
00:02:23: Weil das schon ...
00:02:26: Und ich spreche jetzt mal aus der weißen Perspektive.
00:02:30: Also, aus der weißen Perspektive ist es so,
00:02:32: es gibt zwei Möglichkeiten.
00:02:34: Also, entweder man reagiert auf diesen gefühlten Vorwurf,
00:02:40: dass man weiß ist und als weißer per se rassistisch ist
00:02:44: oder immer wieder rassistisch agiert
00:02:46: und immer wieder sich dessen nicht bewusst ist.
00:02:49: Also, entweder reagiert man darauf aggressiv und abwährend
00:02:53: und sagt, ich vier, nee, was?
00:02:56: Das wird mir ja wohl noch ...
00:02:57: Also, der Satz, in dem das gipfelt ist,
00:02:59: das wird man ja wohl noch sagen dürfen, oder was?
00:03:02: Ja? So, wollt ihr uns alles verbieten.
00:03:04: Was ist das für eine Kommunikationsdiktatur?
00:03:07: Und so, jetzt mach ich das erst recht wie beim Gendern.
00:03:10: Also, das ist die eine.
00:03:11: Das ist die eine Überreaktion natürlich.
00:03:15: Und die andere Reaktion kann aber sein,
00:03:17: auch in verschiedenen Abstufungen kann sein.
00:03:20: Bin ich wirklich so schlecht?
00:03:22: Ja? Also, und das ist wirklich die Essenz,
00:03:26: bin ich wirklich so schlecht, weil ich weiße bin.
00:03:30: Ja? Bin ich ... hab ich kein Recht?
00:03:33: Also, ich will es noch weiterfassen.
00:03:34: Hab ich kein Recht in dieser Diskussion wirklich zu sagen,
00:03:38: was ich denke, ohne dass ich gleich angegriffen werde?
00:03:41: Ja. Das finde ich ... das ist kein schönes Gefühl.
00:03:45: Und dieses Gefühl können wir aber zunächst mal
00:03:49: von der Rassismus-Diskussion mal wegnehmen.
00:03:56: Was steckt hinter diesem Gefühl?
00:03:58: Es sind ... es sind ja Werte,
00:04:01: die jeder von uns hat. Zunächst mal, ja?
00:04:05: Sei es ... ich bin besonders ordentlich,
00:04:08: ich bin besonders fleißig.
00:04:10: Ich kann etwas sehr gut, ja?
00:04:13: Was was ich ... ich sehe hübsch aus, mein Haar ist gepflegt.
00:04:16: Oder oder oder. Also jeder hat erst mal für sich Werte,
00:04:20: die er oder sie für sich wichtig findet.
00:04:25: Und wenn dann jemand kommt, egal was es für ein Thema ist,
00:04:30: und spricht einem diese Werte ab, kritisiert einem etwas,
00:04:37: und das spricht dann diesen Wert ab, dann triggert das.
00:04:40: Ja? Also zum Beispiel, wenn ich sage,
00:04:42: ich bin noch eine der ehrlichsten Personen, die es gibt.
00:04:46: Und jemand ... ja, oder ...
00:04:49: oder ich bin eine der informiertesten Personen.
00:04:51: Ja, ich hab wirklich also ... ich hab ...
00:04:54: gute Kenntnis über ganz viel.
00:04:56: Und ich spreche mit jemandem und jemand sagt dann,
00:05:00: echt, stimmt das wirklich, bist du sicher?
00:05:03: Dann fühle ich mich erst mal angegriffen,
00:05:05: weil doch mein wertes Moment, ich hab doch eine gute Allgemeinbildung.
00:05:08: Ja? Oder wie isst denn du, wo ich doch denke,
00:05:12: ich bin eine der ... der Person, die eine sehr gute Etikette hat.
00:05:17: Also zunächst mal geht es um ein Gefühl,
00:05:20: dass einem etwas abgesprochen wird.
00:05:22: Das gefällt niemandem. - Ja, ja.
00:05:23: Ja, niemand möchte negativ belegt werden.
00:05:26: Und das ist natürlich mit dem Begriff des Rassismus ganz stark.
00:05:31: Also Rassismus ist ein sehr harter ...
00:05:35: ein sehr hartes Wort.
00:05:36: Und jeder, egal ob jetzt es eine Situation war,
00:05:40: die tatsächlich rassistisch war,
00:05:42: jeder blockt natürlich zunächst mal ab.
00:05:45: Weil er von sich behauptet, also die meisten Menschen zumindest,
00:05:49: sagen ja von sich, nee, nee, ich bin tolerant, ich bin offen.
00:05:52: Ja, ich akzeptiere jeden.
00:05:55: Und darum ist es normal, dass jeder zunächst mal dicht macht.
00:05:58: Ja, ja, ja, das stimmt.
00:06:00: Dicht macht oder vielleicht sogar verletzt ist.
00:06:03: Das ist beides, ne?
00:06:04: Also dicht machen und verletzt sein.
00:06:06: Oder sich ungerecht behandelt fühlen, sagen wir mal so.
00:06:10: Das ist ja dieses, dass man denkt ...
00:06:12: Also wenn man das Gefühl hat, man ist wirklich tolerant
00:06:15: und man versucht auch diese Awareness zu haben.
00:06:17: Man versucht wirklich zu verstehen, wo es anderen Menschen ...
00:06:21: irgendwie aufstoßen kann oder wo die sich verletzt fühlen
00:06:25: oder wo die auch eine Grenzüberschreitung empfinden.
00:06:28: Und das hat nicht nur was mit Hautfarbe zu tun,
00:06:31: sondern auch was im Umgang mit allen Menschen zu tun.
00:06:34: Also wenn man denkt, ich versuche so zu sein,
00:06:36: ich versuche so viel Empathie zu haben,
00:06:38: dass ich mich in den anderen hineinversetze.
00:06:41: Und dann kommt irgendwie so ein Pauschalvorwurf.
00:06:43: In irgendeiner Situation ein Pauschalvorwurf.
00:06:46: Und man aufdacht das Gefühl hat.
00:06:48: Also ich hab manchmal das Gefühl,
00:06:50: wenn dieser Vorwurf eben aus der schwarzen Community kommt,
00:06:53: dann werden alle in Generalhaftung genommen.
00:06:56: Alle weißen in Zippenhaft genommen.
00:06:58: Das sind dann die weißen und die haben da,
00:07:00: die glauben überhaupt nicht, was sie da tun.
00:07:03: Und die machen das ohne nachzudenken.
00:07:05: Es ist ihnen auch egal.
00:07:06: Und sie sind eigentlich schon rassistisch geboren.
00:07:09: Sie haben es auch in den Genen.
00:07:11: Und sie werden auch nie anders werden.
00:07:13: Das ist das, was bei mir rüberkommt.
00:07:15: Und dann bin ich manchmal auch nur ...
00:07:17: Ich bin dann auch gar nicht ...
00:07:19: Es ist so, ich bin da nicht wütend oder ich werd nicht zornig.
00:07:22: Ich bin unheimlich verletzt und traurig darüber.
00:07:25: Und ich merke, wie ich mich zurückziehe.
00:07:27: Und mich schon immer mehr
00:07:29: in den Diskussionen beteilige, was ich schade finde.
00:07:32: Weil ich immer denke, die Menschen müssen in Kommunikation sein.
00:07:35: Um irgendwas lösen und entkrampfen zu können
00:07:38: und gut miteinander auszukommen.
00:07:41: Weißt du?
00:07:42: Ich war neulich in einer Schulklasse
00:07:44: und hab diese Thematik besprochen.
00:07:46: Und da hab dann nur als Nebensatz gesagt,
00:07:48: na ja, eure Generation,
00:07:50: ihr geht da ja schon ganz anders auch miteinander um.
00:07:53: Also wenn es in meiner Generation noch ein ...
00:07:57: noch ein ...
00:07:59: Ja, wow-Erlebnis war oder noch zu ...
00:08:02: erschreckten Verhalten in Familien geführt hat,
00:08:05: wenn vielleicht der Sohn auch nur den Gedanken gehägt hat,
00:08:09: ein schwarzes Mädchen nettzufinden
00:08:11: oder die Tochter einen schwarzen, jungen nettzufinden,
00:08:14: ist es in der jetzigen Generation,
00:08:17: jungen Generation nicht mehr so das Thema.
00:08:20: Ja, so.
00:08:21: Und es kam danach, nach der Veranstaltung,
00:08:24: ein Schüler auf mich zu und sagte,
00:08:26: ach, wissen Sie, das war richtig schön,
00:08:28: dass Sie das so differenziert haben.
00:08:30: Weil wir hatten auch schon Veranstaltungen,
00:08:32: da hieß es per se, die weißen Deutschen sind so und so.
00:08:37: Aber wir sind doch die jüngere Generation,
00:08:39: wir leben doch schon anders, wir sehen es doch anders.
00:08:42: Also von daher hieß es differenzieren.
00:08:44: Das ist immer wichtig.
00:08:47: Und sieppenhaft zu nehmen, egal in welchen Themen,
00:08:50: ist nie gut.
00:08:52: Ja, ja, das ist nie gut.
00:08:53: Nur weil mein Onkel vielleicht kein Auto fahren kann,
00:08:55: ist es nicht, dass ich es nicht hinkriege.
00:08:58: Also das ist nie gut, jemanden inzippenhaft zu nehmen.
00:09:01: Und trotzdem, also wie gesagt, ich kann es
00:09:04: schon alleine aus meinem Beruf heraus,
00:09:07: kann ich es verstehen, wenn Leute dichtmachen,
00:09:11: verletzt sind oder auch wütend sind.
00:09:15: Und trotzdem können wir nicht alleine aufgrund des Dichtmachens
00:09:20: oder aufgrund der Gefahr, dass jemand vielleicht
00:09:23: sich verletzt fühlt oder angegriffen fühlt,
00:09:26: gewisse Situationen nicht ansprechen.
00:09:28: Ich möchte nicht generalisieren, aber ich möchte schon,
00:09:32: das soll mir schon erlaubt sein, auch mal zu sagen,
00:09:36: diese Situation hier, die empfand ich für mich als abwertend.
00:09:40: Und ich habe den Eindruck, sie ist aufgrund meines ethnischen Äußeren,
00:09:45: jetzt so entstanden.
00:09:46: Ich habe den Eindruck, hier haben wir ein Stereotyp,
00:09:48: oder sie haben da ein Bild im Kopf oder wie auch immer.
00:09:51: Und aus diesem Grund behandeln sie mich jetzt so.
00:09:54: Das muss ich schon sagen dürfen.
00:09:57: Ich persönlich, ich als Florence vermeide,
00:10:00: dann zu sagen, das war rassistisch.
00:10:02: Ich versuche, die Leute hinzuführen zu meiner Perspektive.
00:10:08: In der Hoffnung, dass sie es dann irgendwann verstehen
00:10:11: Aber ich kann nicht von jedem erwarten, dass er das so macht, als wäre man in einem Coaching-Cultural
00:10:19: awareness.
00:10:20: Ja, das stimmt.
00:10:21: Und trotzdem kommen wir immer wieder auf die Grundlagen der wertschätzenden Kommunikation.
00:10:29: Wenn du das Gefühl hast, der andere spricht was an, weil er wirklich was gelöst haben
00:10:35: will, weil da irgendwas vorgefallen ist, was für ihn schwierig war und was er nicht nur
00:10:40: verstehen möchte, sondern wo er auch einen Bewusstsein dafür schaffen möchte, dass so
00:10:44: was nicht mehr passiert.
00:10:45: Das ist glaube ich was, was unheimlich viele Menschen mitgehen können.
00:10:48: Ja, also so.
00:10:50: Aber das andere ist eben, wenn du diese Wertschätzungsebene verlässt und dem anderen erstmal signalisierst,
00:10:58: das war nicht nur falsch, da hast du einen Fehler gemacht und jetzt wirf dich in den
00:11:02: Staub und entschuldige dich erstmal dafür.
00:11:05: Also ich überspitze das jetzt.
00:11:08: Das ist so was, also wie soll man da weiterreden?
00:11:14: Weißt du, wie soll man da weiterreden?
00:11:15: Da müsste der andere und das schaffen auch Leute, dann zu sagen jetzt erstmal ruhig,
00:11:20: ja jetzt nehmen wir hier erstmal die Emotionen raus und jetzt gucken wir uns erstmal an,
00:11:24: was passiert, dass ich verstehe, dass sie das unheimlich aufregt.
00:11:27: Aber wie du schon sagst, wenn zwei solche Leute aufeinander treffen, du, die du Coaching-Erfahrung
00:11:33: hast und jemand anders, der auch grundgelassen ist, dann sollte das alles funktionieren.
00:11:38: Aber in unheimlich vielen Fällen kann man davon nicht ausgehen.
00:11:40: Genau, einmal das.
00:11:43: Und ich darf auch nicht erwarten, dass derjenige, der verletzt wurde, jetzt auch noch auf die
00:11:51: Meta-Ebene geht, vielleicht noch, wenn wir es jetzt mal bildhaft machen, das Pflaster,
00:11:56: was er gerade für seine Wunde braucht, vielleicht noch teilt, weil wenn er jetzt sagt, Hallo,
00:12:02: du hast mich verletzt, der andere jetzt auch auf einmal Auer schreit und beide dann sich
00:12:07: das Pflaster teilen.
00:12:08: Also das kann ich nicht erwarten.
00:12:11: Also weder von, und es ist nicht jeder Coach, ja, und es ist nicht jeder so, dass er dann
00:12:16: bei solchen Situationen auf die Meta-Ebene gehen kann und den anderen noch unterstützen
00:12:20: kann, zu verstehen.
00:12:22: Das ist okay, wenn manche das können, aber das kann man nicht erwarten und es ist auch
00:12:27: irgendwo, egal ob es jetzt diese Thematik ist oder eine andere Thematik, wo einfach jemand
00:12:34: nicht wertschätzend behandelt wurde, kann man nicht noch von demjenigen, den es getroffen
00:12:39: hat, erwarten, dass der auch noch den anderen unterstützt, vielleicht irgendwann mal zu
00:12:44: begreifen, oh, das war jetzt aber nicht nett.
00:12:46: Also da versuche ich schon sehr zu differenzieren.
00:12:50: Ja, ich weiß.
00:12:51: Aber das würde voraussetzen, dass wir alle gute und in uns ruhende Menschen sind, die
00:13:02: immer gelassen mit ihrer Umwelt umgehen und das sind wir natürlich nicht.
00:13:05: Das ist so nicht.
00:13:07: Ja, ja.
00:13:08: Und warum soll jemand, der gekränkt wurde, gelassen sein?
00:13:11: Also es ist schön, wenn er es hat, aber es darf auch mal jemand, der verletzt wurde,
00:13:16: sagen und ich fühle mich jetzt verletzt von ihm.
00:13:19: Absolut.
00:13:20: Ich finde ich auch völlig beide.
00:13:21: Ja, natürlich hat jedes Recht der Welt das genau so auszudrücken und das ist gut.
00:13:27: Es findet für mich da aber seine Grenze, wo dann aus solchen Vorfällen in der öffentlichen
00:13:33: Debatte ganz schnell einen Lagerkampf wird.
00:13:35: Meist du?
00:13:36: Also wo diese Schwelle überschreitet, wo man sagt, da war eine Situation, die war nicht
00:13:42: in Ordnung, die war offenbar rassistisch motiviert, bewusst oder vielleicht auch einfach unbewusst,
00:13:49: weil man dachte, man kann es machen mit dem anderen.
00:13:52: Ja, und so und dass man aber es da lässt und auch da klärt.
00:13:57: Aber meistens geht es dann immer, es explodiert, gerade in diesem Bereich explodiert ist.
00:14:02: Und dann ist nichts mehr gut, weißt du?
00:14:04: Dann wird nur noch, dann haben wir genau das, was ich gerade sagte, dann haben wir Lagerkampf
00:14:09: und dann hocken sich die Leute in ihre jeweiligen Gräben und dann gibt es die eine Truppe, die
00:14:13: ist hier und die andere Truppe, die ist da.
00:14:15: Und ich frage mich in solchen Momenten immer, was bringt uns das?
00:14:19: Also wie kommen wir da, also das bringt uns doch kein Stück weiter unterm Strich, weißt
00:14:24: du?
00:14:25: Im Gegenteil, am Ende hast du dann Leute, wenn ich das noch kurz zu Ende führen darf,
00:14:30: also am Ende hast du dann Leute wie diesen Mann, der dich angesprochen hat, die ganz
00:14:35: hilflos sind, weißt du?
00:14:37: Und traurig.
00:14:38: Und die denken, wie soll ich es denn jetzt machen?
00:14:40: Ich bin auch eigentlich ein anständiger, toleranter Mensch und ich möchte auch so wahrgenommen
00:14:43: werden, aber wie mache ich das jetzt, weißt du?
00:14:47: Das sind fast schon die Kollateralschäden.
00:14:49: Und da sind wir am Kern der Sache.
00:14:53: Ich versuche auch allen zu sagen oder sie dazu zu ermuntern, zu gucken, wen habe ich vor
00:14:59: mir?
00:15:00: Ich kann jemanden vor mir haben, der einfach sagt so und jetzt hau ich es raus, jetzt will
00:15:05: ich da dies und das sagen, jetzt hau ich es raus und jetzt gerade erst recht und so.
00:15:09: Das sind dann aber auch nicht die, die ich in irgendeiner sanften Form zu irgendwas bewegen
00:15:15: muss.
00:15:16: Die wollen mit mir das Flasche dann nicht teilen.
00:15:18: Die wollen es einfach raushauen.
00:15:19: So, dann gibt es die, die einfach in Fettnäpfchen treten und gar nicht so wirklich wissen, dass
00:15:26: es Fettnäpfchen sind.
00:15:27: Und wenn ich da dann sage oder die drauf hinweise, also wenn jetzt jemand zum Beispiel, wobei
00:15:38: das ist schon fast kein Fettnäpfchen mehr.
00:15:40: Also wenn ich den Schaumkurs habe und ich bezeichne ihn anders, das ist schon kein Fettnäpfchen.
00:15:46: Nee, das ist eigentlich gelernt.
00:15:48: Aber genau das sollten wir also jetzt irgendwann inzwischen schon mitgekriegt haben.
00:15:54: Aber es gibt so andere Dinge, wo jemand vielleicht, ich nenne mal ein Beispiel, ich war beim Arzt
00:16:03: und habe mit diesem Arzt wirklich schon eine halbe Stunde auf klersten Deutsch gesprochen.
00:16:08: So, und irgendwann erklärte er mir was und sagte dann zu mir, ja, ich weiß ja nicht,
00:16:16: wie man das auf ihrer Sprache sagt.
00:16:17: Okay.
00:16:18: Und ich hatte eigentlich ihm schon auch erzählt, Hamburg geboren und hier in Deutschland und
00:16:24: so.
00:16:25: Und auf einmal hatte ich so den Eindruck, sah er mich und es kam so in seinen Kopf, ach,
00:16:32: die hat bestimmt eine andere Sprache.
00:16:33: So, und jetzt kann ich natürlich dann einfach drüber hin weggehen oder sagen, okay, Moment,
00:16:41: ich spreche die ganze Zeit mit ihm und warum kommen Sie jetzt auf einmal darauf, dass
00:16:44: ich, wie das in meiner Sprache heißt, ja, so ein bisschen auch so von oben herab, ja.
00:16:50: Und entweder ist er dann so schlau und merkt, oh ja, das war jetzt ein Fettnäpfchen, das
00:16:56: war jetzt nicht so geschickt, ja.
00:16:58: So, oder habe ich wirklich jemanden vor mir, der sagt, wissen Sie, ich weiß es gibt Fettnäpfchen,
00:17:03: ich kenne die aber auch nicht so alle, helfen Sie mir einfach.
00:17:07: Also da versuche ich dann schon zu unterscheiden und das versuche ich auch meinem Gegenüber,
00:17:12: also jetzt nicht dem Weißen gegenüber, sondern Menschen aus der Community, die manchmal zu
00:17:16: mir kommen und sagen, Mensch, wie kann man das regeln, wo ich sage, versuch zu unterscheiden,
00:17:20: weh man auch vor sich hat, ja.
00:17:23: Und ob das jemand ist, dem ich wirklich mal die Breitseite geben muss.
00:17:27: Ja, absolut.
00:17:28: Also es gibt auch, da bin ich völlig bei dir, also Menschen, die das mit Absicht und aus
00:17:32: diesem Überlegenheitsgefühl herausmachen, dass ihnen das zusteht, ja.
00:17:36: Also da bin ich auch ganz, da bin ich völlig bei dir, da muss man klare Kante zeigen und
00:17:41: da muss man ihnen auch wirklich deutlich sagen, wo die Grenze ist und was sie falsch gemacht
00:17:47: haben.
00:17:48: Aber es geht um die vielen, vielen Menschen, die eigentlich wirklich guten Willens sind und
00:17:52: dabei auf der Strecke bleiben, weißt du.
00:17:54: Und bei dieser wirklich auch teilweise sehr hitzende Botte einfach auf der Strecke bleiben.
00:17:58: Und das ist schade, weißt du.
00:18:00: Das ist schade.
00:18:01: Ja, absolut.
00:18:02: Und der Satz, was darf man überhaupt noch sagen, da sage ich, man darf alles sagen.
00:18:07: Aber bevor man es sagt, soll man es durch das Sieb der Achtung, der Wertschätzung und
00:18:12: des Respekts gießen.
00:18:14: Und dann hat man schon eine ganze Menge richtig gemacht.
00:18:17: Ja.
00:18:18: Und wenn dann noch was übrig bleibt, was dann auch nicht ganz korrekt ist, dann ist
00:18:21: zumindestens zu spüren, derjenige möchte gut.
00:18:25: Ja?
00:18:26: Der möchte richtig, der möchte gut.
00:18:28: Und dann kann man es ihm zeigen.
00:18:29: Ja.
00:18:30: Und dann kann man es ihm zeigen.
00:18:31: Und beziehungsweise kann man ihn dahin führen, dass es dann in Zukunft ein bisschen problemloser
00:18:39: geht.
00:18:40: Genau.
00:18:41: Und trotzdem darf jemand auch mal komplett entsetzt, enttäuscht, gekränkt sein und nicht
00:18:48: auf dieser Schiene, okay, wir reden aber noch mal miteinander.
00:18:51: Und das darf sein.
00:18:52: Und das muss dann der andere, der in ein vermeintliches Fettnäpfchen getreten ist, das muss der
00:18:58: aushalten.
00:18:59: Genau.
00:19:00: Das muss er auch mal aushalten.
00:19:01: Solange der Gesprächsfaden nicht komplett reißt, sage ich immer.
00:19:04: Man darf sich auch mal eine wütende Auszeit nehmen, das ist vollkommen in Ordnung.
00:19:08: Ja, das ist vollkommen in Ordnung.
00:19:10: Und wenn dann alle wieder runtergekühlt sind, dann ist es immer schön, man findet noch mal
00:19:14: eine Möglichkeit, sich doch wieder aufeinander zuzubewegen.
00:19:18: Das wäre, glaube ich, der Weg.
00:19:20: So geht es auch anders.
00:19:21: Dann freuen wir uns über eure Anmerkungen und Kommentare zu dieser Folge, die glaube
00:19:31: ich in vielerlei Hinsicht keine ganz einfache Folge war, weil das Thema ein ganz schwieriges
00:19:37: ist.
00:19:38: Und wir können uns vorstellen, dass es viele von euch umtreibt und freuen uns auf jede
00:19:44: Form von Rückmeldungen, auf Diskussionen, auf Anmerkungen und vielleicht auch neue Themenvorschläge
00:19:51: für unsere nächsten Folgen.
00:19:54: Abonniert gerne unseren Podcast.
00:19:55: Wir freuen uns, lasst eine freundliche Bewertung da.
00:19:58: Darüber freuen wir uns natürlich noch viel, viel mehr.
00:20:00: Und wenn ihr diesen Podcast abonniert, dann verpasst ihr auch keine, keine, keine neue
00:20:05: Folge von Schwarz-Weiß und bis dahin, ihr wisst Bescheid.
00:20:10: Ganz wichtig, wirklich, wirklich essentiell wichtig.
00:20:13: Reden und zusammen.
00:20:16: Schwarz-Weiß, der geht's nicht doch anders, Podcast.
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